„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke?“, fragte die Tannenmeise die Wildtaube. „Nichts - mehr als nichts“, gab die zur Antwort. „Dann muss ich dir eine Geschichte erzählen“, sagte die Meise. „Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing, nicht etwa heftig mit Sturmgebraus, nein wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und Nadeln meines Astes fielen und darauf hängen blieben. Genau 3.741.953 waren es. Als die 3.741.954. Flocke niederfiel - nichts mehr als nichts, wie du sagst - brach der Ast ab.“ Damit flog die Meise davon. Die Taube, sagte nach längerem Nachdenken zu sich: „Vielleicht fehlt nur mehr die Tat eines einzigen Menschen, damit sich die Welt wieder zum Guten wendet?!“
Die Auswirkungen des eigenen Handelns auf den Klimawandel werden oft unterschätzt. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie groß der eigene ökologische Fußabdruck ist, kann man sich diesen gelegentlich berechnen lassen. Die Seite des
Bundjugend
zeigt mit Hilfe mehrerer Tests für unterschiedliche Zielgruppen den ganz persönlichen Einfluss auf das Klima und die Natur und veranschaulicht, wie viele Erden es bräuchte, wenn Alle so leben würden, wie man selbst.
Und sollte das Ergebnis nicht ganz nach Ihren Vorstellungen ausfallen, haben wir für Sie in diesem Infodienst ein paar Tipps zusammengestellt, mit denen das Weihnachtsfest festlich und doch klimafreundlich sein kann:
Essen
Bio-Qualität (Bio-Produkte werden im allgemeinen umweltfreundlicher produziert.), Regionalität (Die Transportwege sind kürzer.) und Umweltsiegel (z. B. Die Fischsiegel ASC und MSC) sowie der Verzicht auf Tiefkühlprodukte (Lagerungsenergie) helfen CO2 zu sparen und den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.
Für den Festtagsbraten kann man auf Geflügel setzen. 1 kg Gänsebraten verursacht nur ein Viertel der CO2-Emissionen eines Rinderbratens - natürlich sollte man hier auf Tierwohl achten, d. h. möglichst zu Geflügel aus Freilandhaltung oder sogar Bio greifen (Dass das oft beim Braten weniger schrumpft, macht den Preisunterschied fast wett.).
Für Sparfüchse oder Menschen, denen nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen, können die Apps To good to go oder Foodsharing eine hilfreiche Alternative sein. Bei
To good to go
erhält man stark vergünstigte Überraschungstüten aus Läden, Restaurants und Bäckereien,
Foodsharing
bezieht auch Haushalte mit ein.
Naschen
Schokolade sollte fair gehandelt sein. Das ist nichts Neues. Jedoch ist der Begriff nicht geschützt und es gibt keinen gesetzlichen Standard, so dass jedes Unternehmen „fair“ sein kann. Die Seite des Bundeszentrum für Ernährung gibt einen Überblick über
vertrauensvolle Fairtrade Siegel. Die Seite
Make Chocolate fair
zeigt Möglichkeiten, wie man für faire Schokolade einstehen und Schokoladen-Bauern unterstützen kann.
Schenken
Wenn es um Geschenke geht, merkt man besonders, wie hip Umweltbewusstsein aktuell ist. Neben einer
Baumpatenschaft
für ein grüneres München oder einer
Bienenpatenschaft
kann man auch Klimaschutz verschenken:
Atmosfair.de. Und es gibt tolle Alternativen für die Klassiker:
Ecotopten
liefert eine Übersicht über energiesparende, reparaturfreundliche und langlebige elektronische Spitzenprodukte. Besonders erwähnenswert ist hier das niederländische
Fairphone, am besten in Kombination mit dem klimafreundlichen Mobilfunkanbieter
We tell
oder
Goood. Goood spendet einen Teil der Vertrags-Gebühren an das eigene Herzensprojekt.
Soll es ein Buch sein, sind
Buch7,
Ecobookstore
oder
Fairbuch
gute Alternativen zu Amazon & Co., und natürlich der Buchladen um die Ecke. Denn auch hier ist das Buch innerhalb eines Tages da, und man kann zu Fuß hingehen.
Ist ein Einkauf im Netz unausweichlich, dann empfehlen wir Charity-Shopping. Mit
Gooding
oder
Boost
kaufen Sie ohne Mehrkosten ein. Die Plattformen spenden bis zu 20 % des Einkaufswerts in Form einer Prämie an den Verein Ihrer Wahl.
Auch der Verbraucherservice Bayern gibt Tipps zum nachhaltigen Onlineshopping.
Schöner ist aber: im Laden kaufen. Denn man spart nicht nur CO2, sondern kann auch nette Leute treffen.
Wer lieber nicht konsumorientiert schenken will, sondern noch Ideen für Zeitgeschenke sucht, kann sich bei
Zeit statt Zeug
Anregungen holen.
Und auch konstruktiver Journalismus kann ein tolles Geschenk sein, das einen Gegenpunkt zu den üblichen alarmisierenden Medien setzt.
Perspektive Daily, ein E-Paper aus Münster, bietet konstruktiven Journalismus und täglich aufmunternde Artikel, auch zur Klimawende.
Verpacken
Eine Hochrechnung des jährlichen Geschenkpapierverbrauchs in Deutschland mit 100 Gramm pro Kopf ergibt 8.000 Tonnen, das sind ca. 12.000 Fichten für fünf Minuten Auspack-Spaß. Also ran ans Recycling von Zeitungspapier, Notenblättern, alten Stadtplänen etc.. Für wen das etwas lieblos klingt, sind Kartoffeldruck oder die japanische Wickeltechnik „Furoshiki“ vielleicht passende Alternativen. Einfach in der Suchmaschine
Ecosia
auf Entdeckungsreise gehen und so auch gleich Bäume pflanzen.
Schmücken
Auch beim Schmücken können kleine Änderungen eine große Wirkung erzielen. Wer Kerzen aus Biomasse, Raps, Sonnenblumen, Soja oder Bienenwachs statt aus Paraffin (Erdöl) oder Stearin (Palmöl) kauft, schützt Meere und Wälder. Wer
aus Resten neue Kerzen gießt,
setzt dem Ganzen noch einen drauf.
Das Ersetzen alter Lichterketten durch moderne LEDs kann bis zu 80 % Energie sparen.
Eine geruhsame Adventszeit und frohe und klimafreundliche Weihnachten wünschen Christine und Noemi